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Der hohe Wert von „Heimat“ – Eine Grundsatz-Überlegung anlässlich aktueller Ereignisse

Januar 12th, 2016 · Keine Kommentare

 

Von J. Hermann Koeppl, Neubeuern

12.1.2016

 

 

Heimat, was ist das? Welche Kräfte fließen aus ihr zum Einzelnen und besteht eine Verpflichtung, sie zurückzureichen?

Ob, wo und wann sich ein Gefühl von Geborgensein, sprich Heimat, bildet, ist höchstpersönlich und meist dieses tief im Innersten verborgen. Mit der Bewertung „Heimat“ sind gute Gefühle verknüpft. Gute Gefühle, Vertrautheit, Sicherheit, Verlässlichkeit.

Gute, unbedingte Gefühle sind mentale Vorraussetzungen für ein solches Einstufenkönnen. Das „Heimatsempfinden“ bestätigt sich auch in seiner krassen Gegenform, nämlich im Erleben von Kühlheit, Fremdheit und Unsicherheit.

Die Feststellung „Heimat“ bezieht sich auf ein festes Personen-, Zeit- und Raumgefüge. Darin befinden sich Personen der Zuneigung und des Vertrauens, des Geborgenseins; erlebt werden Zeiträume geliebter Gewohnheiten und liebevollem Umsorgtseins und nicht zuletzt gelebter kultureller Eigenheiten und Bedürfnisse.

Der Mensch liebt und somit lebt er. Der Mensch gestaltet, so schafft er Kultur, Eigenständiges, Individuelles: somit schafft er das, was unter Heimat eingeordnet, begriffen, gelebt wird.

Der Wert der Heimat liegt in ihrem individuell schöpferischen Prozess. In unvergänglichen individuellen Werten.

Der Verlust des Gefühls von Heimat wird meist in Form von Heimweh verspürt. Das Verlangen nach echter Zugehörigkeit und Gemeinschaft lässt sich nicht wirklich zurückdrängen.

Der Mensch ist nicht hierzu geschaffen, zu funktionieren und auch nicht, um zu verdrängen. Den echten Menschen drängt es hin zu Echtheit, Authentizität. Zu dem unwiderruflichen und stets gesuchten Gefühl von Geborgenheit und Einheit.

Tiere erfahren nämliches Gefühl und dieses macht sie auch so liebenswert: ein anhänglicher Hund lief 300 km zurück, um zu seinem Herrchen zu gelangen.

Wer dieses Gefühl erfuhr, durchlebt, der gibt es auch wieder zurück oder – er trägt es weiter. Wer Heimat und seinen Bezug erfuhr, der ehrt auch fremde Heimaten und Kulturen. Im Bereich des Übermateriellen ist das Heimatgefühl angesiedelt. Schlecht auszumalen ist, dass es jemals in einem Kriegsgemetzel endet. Im Gegenteil, er trägt dieses Gefühl weiter und somit bringt er es jeweils immer wieder selber unwillkürlich zurück. Das Gefühl lässt sich weitertragen und somit vererben. Das macht es so wertvoll über alle Zeiten hinweg.

Europa lieferte an vielen seiner Stellen „Heimat“. Auch heute ist das noch so. Nicht unbedingt dort, wo Einkaufszentren stehen und die Gegenden vertauschbar sind. Nicht unbedingt dort, wo der Materialismus und seine Kälte das kalte kranke Gespenst der Zeit am Walten und Schaffen.

Daher sei zum Abschluss hin aus aktuellem Anlass konstatiert: Flüchtlinge verloren ihre Heimat – ob absichtlich und ob unabsichtlich, ob schuldhaft oder ob unschuldig. Sofern sie sich nicht gerade dem Hass verschrieben, sind sie in der Lage und willens, eine neue Heimat zu entdecken. Das Gefühl von Heimat ist universell und in jedem Menschen auf der Erde immanent vergraben. Ob jemand zu einem Terroristen wird aus Hass, das ist auch die Frage seiner Umgebung. Jedenfalls ist dies die falsche Wegentscheidung, wenn auch eine mitunter nachvollziehbare . . . Das was unter der Regie von Frau Merkel und Herrn Gabriel jüngst geschah, ist Missbrauch mit zahllosen, heimatlosen Personen, denen schweres Leid zugefügt wurde und weiter zugefügt wird. Denn diese werden von einer Politik missbraucht, um andere Menschen zu verunsichern, ob es auch in Zukunft für sie noch eine Heimat gibt. Eine derartige Politik lässt sich nur durch Heimatlose bewerkstelligen. Sie ist verachtenswert und widerstrebt eindeutig dem Geist und Inhalt der Grundwerte dieser Zivilisation.

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Tags: Goethes Werk >FAUST< · Recht